Herr Luther wollte die Kirche erneuern und die frohe Botschaft in den Mittelpunkt stellen, in einer verständlichen Sprache und nicht in Latein. Auf Bilderdarstellungen zur Erklärung für die Lateinunkundigen, also das Volk, konnte damit verzichtet werden. Evangelische Kirchen zeichnen sich deshalb regelmäßig durch eine schlichte Innenraumgestaltung aus. Im Markgrafentum Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth hat sich aber eine Art protestantischer Barock entwickelt. Oft mit geschmückten, abgetrennten Logen, damit die Fürsten nicht unter dem Volke weilen mussten. Schlichte Dorfkirchen haben im Inneren eine überraschende Gestaltung, In Oberfranken finden sich rund 200 dieser Markgrafenkirchen. Neudrossenfeld oder Thurnau mit seinen Fürstensitzen sind überbordend ausgestattet und jedenfalls einen Besuch wert. Während „Oberfranken leuchtet“ waren wir schon in Bindlach und natürlich gibt es noch das Zentrum im Bayreuth. Wir haben uns bei diesem Ausflug „Dorfkirchen“ angesehen, die nicht direkt im fürstlichen Umfeld waren. Unsere Reise führte uns zu drei Kirchen in den Hummelgau südwestlich von Bayreuth – die Kirchenburg in Gesees und die Kirchen in Mistelbach und Mistelgau. Alles drei keine zehn Kilometer voneinander entfernt, auf dem Dorf, jeweils höchst unterschiedlich, kunstvoll und wunderschön. Wer die anderen 197 Kirchen auf eigene Faust besuchen möchte – nicht alle evangelischen Kirchen sind außerhalb der Gottesdienste geöffnet, deshalb vorher immer über die offene Kirchentür informieren. Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.

Markgrafenkirchen auf dem Dorf

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