1843 wurde die erste Weihnachtskarte erschaffen und begann dreißig Jahre später mit dem Farbdruck ihren Siegeszug. Natürlich nicht bei uns, Vorreiter waren England und USA. Wir haben Gedichte verschickt. Das Land der Dichter und Denker halt. Erst seit einem guten Jahrhundert sind wir auf die Karte gekommen und versenden zum Jahresende Karten. Für viele fast schon eine Tradition. Immer mehr setzt sich dabei das Selber-Machen oder Selbst-Gestalten durch. Mit digitalen Fotos, Bildbearbeitungsprogrammen, Druckern oder Dienstleistern können wir unseren Wünschen eine persönliche Note verleihen. Wer mag kann die Karte durch einen handgeschriebenen Text noch weiter einzigartig machen und damit seine Wertschätzung ausdrücken.
Wir hatten zum Thema schon vor fünf Jahren einen Workshop, damals mit vorgegebenen Motiven. Hier haben wir uns eigene weihnachtliche Motiven für die Karten ausgedacht und selbst abgelichtet. Das Ziel waren dabei zwei eigene Bilder, viele Ideen von den anderen zu sammeln, sich über das Making-of auszutauschen, dabei zu sehen, dass am Küchen- oder Wohnzimmertisch tolle Fotos möglich sind und angenehme Gespräche zu führen. Coronakonform haben wir das per Online-Workshop gemacht und es hat richtig Spaß gemacht über die Entstehung zu berichten. Überraschend waren die Ideen – vom Glitzerhintergrund der Geschenkfolie bis zu Haarspray als Kleber für Puderzucker war alles dabei.
6. Fotomarathon – Happurg
Unser jährlicher Fotomarathon ging heuer in Happurg an den Start. Wir setzten 20 vor Ort vorgegebene Themen in 20 Bilder um. Wir waren spontan, kreativ, neugierig auf unbekannte Ecken. Blickwinkel und Perspektiven in Happurg, dachten um die Ecke und fanden dabei jede Menge unterschiedliche Motive. Den sportlichen Charakter steuerte die Zeitgrenze von 120 Minuten bei. Also mit Laufen, Hören auf das Läuten der kopfeigenen Motivklingel, Auswahl der Aufnahmeposition, Einstellen der Kamera und Auslösen Hier eine Auswahl, alle Bilder für die Fotoclubmitglieder sind wie immer in der Bildercloud.
Wer nicht teilnehmen konnte – unser Startpunkt war am Kuhbrunnen in der Hersbrucker Straße (gegenüber Sparkasse), dort sind auch Parkplätze. Die Themen: Schwarz, Kreis, Gewinde, Verrückt, Ordnung, Unterbrechung, Laden, Warnung, Aufhängen, Seele, Wasser, Zahlen, Leuchte, Blume, Frisur, Blitz, Baustelle, Kalender, Pilz, Sünde.
Und wie so oft sind wir aufgefallen und wurden spontan in eine alte Säge eingeladen. Dort war bis zur Regulierung des Happurger Baches durch den Stausee eine Sägemühle, sie wird von den Besitzern durch Auftragsarbeiten erhalten. Wer meint Föhrenbach oder Hersbruck sind Orte, irrt sich. Beim Sägen sind das eindeutige Angaben zur Ausrichtung des Holzstamms. 🙂 Trotz des Alters der Sägeeinrichtung war der 3-Meter-Stamm in 10 Minuten der Länge nach gesägt. Vielen Dank für die Einladung und die Erklärungen.
Nürnberger Stadtlandschaften – Goho
Gostenhof – Dorf in der Stadt, Klein-Kreuzberg oder Szeneviertel? Alle Antworten darauf sind irgendwie richtig. Das kleine Dorf lag bis ins 19. Jahrhundert als Vorposten außerhalb von Nürnberg. Zahlreiche Festungsschanzen umgaben Nürnberg. Die Bärenschanze zeugt heute von der kriegerischen Vergangenheit. Gostenhof entwickelte sich zu einer Vorstadt, geprägt von Handel und Geschäften. Selbst die erste Eisenbahnverbindung führte eigentlich von Gostenhof nach Fürth. Von den Bomben des Zweiten Weltkriegs blieb Gostenhof weitgehend verschont. Die alten Gebäude mit ihren alten unmodernen Nutzungszuschnitten führten im Lauf der Zeit dazu, dass alle wegzogen, die es sich leisten konnten. Es entstand das Glasscherbenviertel. Zwischenzeitlich wird saniert und das Viertel wandelt sich. Argwöhnisch beäugt von der Subkultur. Die Mieten in den alten Häusern sind günstig und neben allen möglichen Nationen bevorzugen Studenten das Flair von Gostenhof. Kleine, urige Läden, Kneipen und Restaurants prägen das Stadtbild. Ein Stadtbild, das keine großen Sehenswürdigkeiten hat, aber ein pulsierendes, urbanes Leben, trotzdem immer noch Dorf ist, wo jeder jede Kennt, egal welcher Nationalität. Mit einem – meist – friedlichen Nebeneinander (nur die Polizei jenseits der Stadtmauer ist ungern gesehen). Eben Gostenhof, oder besser GoHo. Alle Bilder für die Fotoclubmitglieder wie immer in der Bildercloud.
Wer den Weg nachlaufen möchte – U-Bahn-Haltestelle Bärenschanze aussteigen, zu Fuß Richtung Fürth, nach dem DATEV-Campus links in die Feuerleinstraße. An der Ecke zur Adam-Klein-Straße befinden sich die DATEV-Gärten. Dann die Adam-Klein-Straße nach links entlang (Richtung Innenstadt) bis zur Kernstraße. Dort rechts einbiegen und an der Austraße wieder nach links. Die Mittlere Kanalstraße führt zum Jamnitzerplatz. An der Rohrmannstraße rechts und immer geradeaus bis zum Rochusfriedhof. Einmal quer über den Friedhof, hinter der Kapelle ist das Tor zur Rothenburger Straßen. Jetzt nach links Richtung Volksbad und Plärrer. Dort endet der Rundgang durch Gostenhof.
Laufer Lichtblicke
Unser Zusatztermin führt uns zu den Lichtern der Laufer Kaiserburg, der Spitalruine, der Reichel’schen Schleif, den beiden Stadttoren und weiteren Licht- und Schattenspielen der Gebäude rund um den Marktplatz. Ganz spooky war der Salvatorfriedhof. Wir starteten unseren „Nightwalk“ gleich zur Eröffnung der Langen Laufer Kulturwoche, dann haben alle die Möglichkeit, nochmals ganz individuell zu einem anderen Tag zu fotografieren. Oder wie aus der Runde kam – „wir sind wohl jeden Tag hier…“. Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.
Markgrafenkirchen auf dem Dorf
Herr Luther wollte die Kirche erneuern und die frohe Botschaft in den Mittelpunkt stellen, in einer verständlichen Sprache und nicht in Latein. Auf Bilderdarstellungen zur Erklärung für die Lateinunkundigen, also das Volk, konnte damit verzichtet werden. Evangelische Kirchen zeichnen sich deshalb regelmäßig durch eine schlichte Innenraumgestaltung aus. Im Markgrafentum Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth hat sich aber eine Art protestantischer Barock entwickelt. Oft mit geschmückten, abgetrennten Logen, damit die Fürsten nicht unter dem Volke weilen mussten. Schlichte Dorfkirchen haben im Inneren eine überraschende Gestaltung, In Oberfranken finden sich rund 200 dieser Markgrafenkirchen. Neudrossenfeld oder Thurnau mit seinen Fürstensitzen sind überbordend ausgestattet und jedenfalls einen Besuch wert. Während „Oberfranken leuchtet“ waren wir schon in Bindlach und natürlich gibt es noch das Zentrum im Bayreuth. Wir haben uns bei diesem Ausflug „Dorfkirchen“ angesehen, die nicht direkt im fürstlichen Umfeld waren. Unsere Reise führte uns zu drei Kirchen in den Hummelgau südwestlich von Bayreuth – die Kirchenburg in Gesees und die Kirchen in Mistelbach und Mistelgau. Alles drei keine zehn Kilometer voneinander entfernt, auf dem Dorf, jeweils höchst unterschiedlich, kunstvoll und wunderschön. Wer die anderen 197 Kirchen auf eigene Faust besuchen möchte – nicht alle evangelischen Kirchen sind außerhalb der Gottesdienste geöffnet, deshalb vorher immer über die offene Kirchentür informieren. Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.
Spontan Kunst²
Eine Signal-Nachricht von Luise gab den Impuls zu zwei spontanen Kunstbesuchen – der Fotoclub Hersbruck stellt im Stadtgraben Pegnitz aus und in Hersbruck schmückte sich die Pegnitz mit Kunst im Wasser. Ein Bogen vom Oberlauf zum Unteren Pegnitztal und die Gelegenheit für Ad-Hoc-Fotosessions während der Ferienzeit. Nachfolgend ein kleiner Ausschnitt, der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.
Fränkische Ansichten – Spalt
Über 1200 Jahre gibt es Spalt und seit 700 Jahren dreht sich dort alles um den Hopfen. Selbstbewusst nennt sich das kleine 5000 Einwohner Städtchen Hopfenmetropole. In jedem Fall bewegen wir uns in einer uralten Kulturlandschaft mit den Hopfengärten rund um die historische Stadt mit der kommunalen Brauerei. Fachwerk mit hohen Giebeln zum Hopfentrocknen wechselt sich mit altem Gemäuer und das wiederum mit geschichtsträchtigen Türmen und Toren ab. Eine historische Altstadt – wie geschaffen für unsere Fränkischen Ansichten. Garniert mit angelegten Gärten zum Entspannen vom Schlendern. Unser Rundgang startete und endete am gewaltigen Kornhaus und führte uns zuerst in die beiden Kirchen. Ideal, um den kurzen Regenguss abzuwarten. Weiter ging es in Richtung Stadtmauer und Brauerei. Dem Tipp einer Nach-dem-Regen-Hunde-Gassi-Geherin folgten wir prompt und kamen nach wenigen Schritten hoch auf die Ebene über Spalt mit einem schönen Rundblick über die Dächer und das Spalter Land. Das Hundestreicheln hatte sich gelohnt. Durch die Altstadt ging es zurück zum Ausgangspunkt. Beim Rundgang begleitete uns die Aktion der hundert bunten Stühle, die Spalter Geschichten erzählten. Unser Ausflug endete bei Sonnenschein im fränkischen Biergarten mit österreichischer Küche mit dem Sonnenuntergang. Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.
Wildpferde Tennenlohe
Auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Tennenlohe hat sich nutzungsbedingt eine – nennen wir es – Steppe gebildet. Sandmagerrasen und Heidepflanzen sind im Reichswald rund um Nürnberg gerne gesehene Gäste. Aus den Zoos in Nürnberg und München stammen Wildpferde, die dafür sorgen, dass die offenen Flächen erhalten bleiben und damit ein Lebensraum für sandbewohnende Tiere geschaffen wird. Nach der ganzen Zeit des Homeoffice tat uns ein wenig Bewegung gut und es war ein wunderbares Gefühl, in der Gruppe unterwegs zu sein. Das Schleppen der Teleobjektive hat der Kondition richtig gut getan. 😉 Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt.
Reichsparteitagsgelände Nürnberg
Begrenzt durch Zeppelinstraße, Bayernstraße, Große Straße und Hans-Kalb-Straße liegt das ehemalige Reichsparteitagsgelände im Südosten Nürnbergs. Von 1933 bis 1938 fanden dort die Reichsparteitage der NSDAP statt. Von bildgewaltiger Inszenierung, Verblendung und Propaganda zeugen die kärglichen Reste der damals errichteten oder begonnenen Großbauten. Neuklassizistischer Stil wird übersteigert. Monumental und steingewaltig wird gebaut. Für die Ewigkeit sollte es sein. Der Krieg verhinderte die Fertigstellung des gesamten Aufmarschgeländes. Jetzt nagt der Zahn der Zeit daran und mahnt mit kalten, grauen Steinen die Nachwelt. Wir waren wieder alleine, mit Haushaltsangehörigen oder einer weiteren Person unterwegs. Der gemeinsame Austausch findet für die Mitglieder über die Bildercloud statt. Dem Thema angemessen war die Vorgabe Schwarz-Weiß/Monochrom.
Rund um Gößweinstein
Dem genialen Baumeister Balthasar Neumann ist ein Rundweg mit fünf „Höhepunkten“ um die Gemeinde Gößweinstein gewidmet. Immer im Blick sind dabei Burg und Basilika. Sicherlich macht der Weg bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen noch mehr Spaß. Aber auch im gerade zurückgekehrten Spätwinter hatten wir unsere fotografischen Erlebnisse und die fünf „Höhepunkte“ sorgen für die eigene Wärmeproduktion. Bietet der Ort doch abseits des touristischen Hauptpfades doch einen tiefen Einblick in die aktuellen Lebensumstände in der Region, so ganz ohne Touristen. Wieder waren alle alleine, mit Haushaltsangehörigen oder einer weiteren Person unterwegs. Ebenso spannend die unterschiedlichen Ansichten, die es für die Mitglieder in der Bildercloud gibt. Wem es zu kalt oder zu nass gewesen ist, der Rundweg ist das ganze Jahr ausgeschildert. 😉